05.07.2013

Specht, Teil 2: Edward Snowden

Als ich gestern das Bild des Spechtes (vorhergehender Post) aus den Untiefen meiner Festplatte fischte (er begleitete einst ein Stück meines Weges auf dem Trinitatisfriedhof), war mir noch nicht ganz klar, warum ich ihn überhaupt fotografierte. Unscharf, denn so richtig still hält so ein Specht nur, wenn man ihn durch beispielsweise Anbinden fixiert und eigentlich auch aus der Themenreihe gerissen, denn ursprünglich waren die Grabsteine der Altvorderen das Objekt der Begierde.



Nun ist einer, der mit dem Schnabel Löcher in Baumrinde hackt und anschließend verdutzt dort hineinschaut weder ein Hacker, noch ein Spion aber die Parallele zu aktuellen Ereignissen scheint unübersehbar. Im Gegensatz zum Specht, dem immerhin niemand die Überflugrechte über Deutschland veweigert (und das, obwohl er den deutschen Wald malträtiert), dreht Edward Snowden immernoch auf irgendeinem Kofferband, wahrscheinlich in Moskau, seine Runden. Der gefiederte Racker scheint zu sagen: »Flieh, Edward, flieh... so lange sie dich noch lassen! (Aber komm nicht nach Deutschland, hier geben sie dir kein Asyl!)«.

Dann schiss er auf den Kopf der heiligen Maria aus Stein und flog davon. Niemand hat behauptet, das Leben wäre immer gerecht!

Mike Oldfield »Outcast« (»Guitars«, 1999)

4 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Sind wir hier aufm Basar?

      Dann sag ich Brieftaube. Dann sagst du noch mal Eichelhäher und zum Schluß einigen wir uns auf Kakadu.

      Da es pointendienlich ein Tier sein MUSS, welches Löcher hackt, muss ich leider auf Specht bestehen. Unverhandelbar.

      ;o)

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  2. Die künstlerische Freiheit sei dir gestattet. Bei unseren nächsten konspirativen Treffen, bei uns im Garten, mußt du allerdings beachten, daß die Decknamen für die zwei Eichelhäher Kuckuck 007 und Kuckuck 008 sind. In diesem Sinne: Schönen Urlaub!

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)