02.07.2013

Warm Bodies

Ziemlich frisch in der Videothek steht die Zombieromanze »Warm Bodies«. Zombieromanze? Kalte Körper, warme Herzen, haha. Man kann sich von der Kategorisierung oder gerne auch von der P12-Freigabe abschrecken lassen, muss man aber nicht.

Am Anfang lernt man einen Zombie kennen, welcher, wie seine Gattung dies nun mal tut, sinnlos durch die Hallen eines Flughafens irrt. Er berichtet aus Ich-Perspektive, dass er seinen Namen vergessen hat, tot sei, aufgrund irgendeiner Epidemie an deren Ursache er sich ebenfalls nicht erinnern kann. Und er wirft die grundphilosophische Frage auf, welchen Sinn das alles hat und warum es so sein muss, wie es ist. Ein befremdlicher Anfang, denn schließlich neigen Zombies nicht zu tiefgründigen Gedankengängen.



Und wie es sich für eine amtliche Zombie-Apokalypse gehört, gibt es auch ein Camp von Überlebenden. Diese werden von Colonel Grigio (irgendwie deplaziert: John Malkovich) angeführt. Als dieser wieder mal ein kleines Kommando bewaffneter Jugendlicher, darunter seine Tochter Julie losschickt, kreuzen sich die Wege des Zombies und des Mädchens. Er verspeist das Gehirn ihres Freundes, was ihm die Möglichkeit verschafft, an dessen Erinnerungen teilzuhaben. Dann kommt es, wir ahnen es, wie es kommen muss: er sieht Julie und auf einmal übermannt es ihn, er weiß gar nicht, wie ihm geschieht - love is all around - aber er rettet sie und bringt sie zu einem alten Flugzeug in dem er haust. Dort spielt er dem verängstigten, aber dankbaren Mädel erstmal gepflegte 80er-Jahre-Platten vor. Irgendwann presst er auch ein paar Worte heraus und mit der Zeit menschelt er immer mehr, wie auch einige der anderen Zombies. Natürlich bereitet das Probleme, denn ehe der bleiche Romeo seine Julia für sich gewinnen kann sind da unter anderem noch der Colonel, sowie einige, nicht so verliebte Zombies zu überzeugen.

Klingt vielleicht übel bescheuert, aber so reizlos ist die Idee gar nicht, der Film hat durchaus seinen Reiz und ist gut in Szene gesetzt. Die Schauspieler gehen auch in Ordnung (wie gesagt, warum Herr Malkovich da mitspielen muss...). Würde nur dieser ewig hollywoodeske Mief nicht den süßlichen Duft der Verwesung so übertünchen... ;o)

The Troggs »With A Girl Like You« (1966)

6 Kommentare:

  1. Bei mir war es immer umgekehrt. So die letzten Jahre und gaaaanz früher. Da presst man sich heiß verliebt ein paar Worte raus und merkt zu spät, das sie einen nicht vor Bewunderung anstarrt, sondern weil Untote nicht anders gucken können.

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    1. Das, mein Freund, ist ungeschickt. Den Zombie, ob angebetet oder nicht, erkennt man daran, ob er umkippt, wenn man im großkalibrig ins Herz schießt. Stets vorher probieren! ;o)

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  2. Zombie - Liebe eben! Blutrünstig soll sie sein. Wenn dann auch noch das Hirn eines Lebenden verzehrt wird? Was soll da noch passieren? Der IQ steigt dieser Kreatur ja nicht zu Kopf. Liebe ist, Liebe kann, Liebe wird ( in Abwandlung zum Gekrächze von uns Nena?

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    1. Danke, dass du Nena erwähnt hast. Zum frühen Morgen! Hoffentlich bleibt der Kuchen drinnen... ;o)

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  3. Ich dachte, man pustet der die Birne weg. Auch großkalibrig. Ist sie ein Zombie fällt sie um, ist sie sterblich, erwidert sie die heiße Liebe.

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    1. *aufmschlauchsteh* Meinst du jetzt Nena? Da würde auch ein Schmetterlingsnetz reichen... ;o)

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)