29.07.2014

Jug Face

Nach 78 Minuten wusste ich nicht so recht, was ich von diesem Film, welcher im religiösen Hinterwäldlermillieu angesiedelt ist, halten sollte.

Eine verschworene Gemeinde irgendwo im amerikanischen Niemandsland lebt sektenartig in einem Wald. Dort gibt es die Grube, ein Loch, rund, unten ein bisschen schlammiges Wasser. Gottgleich wird diese akzeptiert. Dann gibt es einen (geistig etwas zurück gebliebenen) Töpfer, immer Tonkrüge fertigt. Von Zeit zu Zeit enthält ein Topf ein Gesicht, das Jug Face. Ähnelt es jemandem aus der Gemeinde, so wird diesem feierlich über der Grube die Kehle aufgeschlitzt. Man glaubt, das mit Opferriten dieser Art die Grube ihrerseits die Gemeinde schützt und bei Bedarf auch Krankheiten heilt.



Als die junge Ada eines Tages ihr Gesicht im Tonkrug wiedererkennt, versteckt sie diesen, um sich und ihr ungeborenes Baby zu schützen, im Wald. Darauf hin gerät alles ins Ungleichgewicht und das Elend nimmt seinen gepflegten Lauf.

Unterm Strich bleibt ein ganz gut besetzter Film, mit einem nüchternen, aber logischem Ende, dem es jedoch etwas an Tiefe mangelt. So hätte man sich wenigstens noch einen hintergründigen Hokuspokus zur Existenz der Sekte oder der Grube aus den Fingern saugen können. Aber für so was gibt es ja Fortsetzungen. ;o)

Violent Femmes »Kiss Off« (»Violent Femmes«, 1983)

4 Kommentare:

  1. Liest sich blutrünstig. Und ich dachte, nur die alten Römer hätten Menschen ausgeweidet und das Blut in Tonkrügen gesammelt.Wer ist denn hier der Mörder? Der Gärtner dann wohl eher nicht! Der Töpfer etwa???

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    1. Im Grunde ist religiöser Wahn der Mörder... wie so oft. ;o)

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  2. Also die geistige Umnachtung von Fehlgeleiteten? Schade, die die RK nicht solche Filme - zur Abschreckung versteht sich - drehen lässt. Wie wäre es mit: " Wenn der Pope drei Mal klingelt "oder " Mörder im Namen des Kreuzes "?
    Aber auch die anderen Sekten stehen hier in nichts nach.

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    1. Ist ja das schöne an solchen Filmen, wenn man will, kann man sich einfach davon berieseln lassen, oder sich am Kunstblut ergötzen, oder eben ein bisschen Gesellschaftskritik herausgucken. Jeder, wie er will.

      Ja, und mancher würde auch als Lehrfilm taugen, keine Frage! ;o)

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)