22.11.2016

Dard Divorce

Aus dem Jahr 2007 stammt dieser deutsche Horrorstreifen (gedreht wurde in englischer Sprache, siehe Trailer) aus der Feder Olaf Ittenbachs. Sicher gibt es Leute, die diese Art von Film schätzen, bei anderen geht die Alarmanlage schon mal auf Standby. Am Ende liegt Kunst im Auge der Betrachter, auf jeden Fall serviert Meister Ittenbach seine Boulette sehr blutig.

Nathalie (dargestellt von Ittenbachs Ex-Frau Martina) lässt sich von Mann Tim scheiden. Die Anwältin ist guter Dinge ihm das Sorgerecht für die zwei gemeinsamen Kinder entziehen zu können. Allerdings stimmt sie einem vorerst letzten Treffen mit Tim zu. Kurz davor verschwindet ihr Hund und vor ihrem Haus findet sie das mit Blut geschriebene Wort »Dard« (persisch für »Schmerz«). Natürlich taucht der Vater ihrer Kinder nicht zum vereinbarten Zeitpunkt auf. Wieder daheim erscheint er dann doch, diesmal unangemeldet, dafür mit Blut besudelt und segnet vor ihren Augen das Zeitliche. Seine letzten Worte teilen ihr mit, dass jemand die Kinder entführt hätte...



Daraufhin ruft Nathalie die Polizei. Allerdings beginnt der Detective, nach dem er ihr eine wirre Geschichte um einen geplatzten Drogendeal mit ihrem verblichenen Mann erzählt hat, die gute Frau zu foltern, was u. a. eine Zehe und einen Finger kosten wird, sowie den Polizisten das Leben, nachdem sich Nathalie mit einer zerbrochenen Flasche zur Wehr setzt. Danach taucht praktisch aus dem nichts ein gewisser Daniel auf, verarztet und besänftigt die Gute, bevor er - erraten! - seine Art der Folter an ihr beginnt... Usw... usf...

Die einen nennen es Torture Horror, die anderen Folterporno - wie auch immer - das hier wirkt einfach wie eine Aneinanderreihung von losen Idden, verknüpft durch eine Alibihandlung. Aber gut, das muss wohl so sein. Was eigentlich das Schlimmste ist, die anfängliche Alarmanlage blinkt mittlerweile in den schillerndsten Farben, ist diese typisch deutsche B-Produktion-Atmosphäre. Man hat den Eindruck, dass alles so schrecklich überambitioniert und dabei völlig hüftsteif daherkommt und sich das Ganze dann auch noch furchtbar wichtig vorkommt. Das verursacht Längen und strengt an, Genre hin, Genre her. Die danach konsumierte Folge Schlümpfe hatte definitiv den größeren Thrill! ;o)

Spell »There´s No Blood In Bone« (»Seasons In The Sun«, 1993)

4 Kommentare:

  1. Aja, so kurz vor dem Fest der Schenkensfreude kann ja auch so ein Ketchup - Streifen in Form eines Silberlings unter dem geschmückten Bäumchen liegen. Aber, wie war das mit der Freigabe nach dem JSchG? Unter oder über 16 nicht; oder insgesamt nicht geeignet?

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    1. Der Film hat keine Jugendfreigabe, aber es gibt ne geschnippelte, 5 Minuten kürzere Version. Falls das deine Frage war... ;o)

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  2. Ich fand den für einen Ittenbach Film qualitativ gesehen gar nicht so schlecht :D

    Bin aber auch ein kleiner Fan vom Regisseur, allein, weil er gebürtig aus meinem kleinen, stockkonservativen Heimatkaff kommt.

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    1. Na klar, Heimat kann etwas Verbindendes haben... ;o)

      Schlecht ist relativ, ich finde eben diese filmhochschulige Hüftsteife, die gerade deutschen Filmen oft anhaftet, übel anstrengend. Aber ich guck auch keinen Tatort, vielleicht sollte ich mal, hehe...

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)