23.01.2010

Albino Farm vs. Staunton Hill

Gestern war es kalt draußen und drinnen warm. Ergo prefekte Verhältnisse um einen netten Filmabend zu verbringen. Auf der Speisekarte standen zwei Horrorfilme (Subschublade Backwood), zum einen »Albino Farm« (DVD) und nachher »Staunton Hill« (Kino). Zum Glück so rum, denn für Filme wie den ersten wurde die Leinwand sicher nicht mühevoll aufgebaut... Übrigens: Beide Filme fangen mit einer Kamerafahrt über endlose Waldgebiete an.

Die Story zu AF: Vier Studenten bleiben mit dem Auto liegen (Reifenpanne, natürlich kein Handynetz). Ausgerechnet jetzt packt sie die Abenteuerlust, denn sie erfahren von einer Legende, nach der irgendwo in der Gegend eine Art Camp sein soll, wo früher die degenerierten Launen von Mutter Natur weggesperrt wurden. Finden sie dann auch. Pech nur, dass sich diese Knilche über ein paar Jahrzehnte inzestuös weiter vermehrt haben, was sie weder ansehnlicher noch friedlicher werden lies. Außerdem stammen sie von ohnehin schon bekloppten Hinterwäldlern ab (Achtung, es zieht wieder mal die alte Gleichung: Hinterwäldler = Bibelwerfer, hehe). Man kann sich ausmalen, wie es den völlig planlos durch die Kulisse stolpernden Protagonisten ergeht.

Klingt so weit alles gar nicht so elend, wäre da nicht die ohnehin schon simple Story, die auch höchst schlampig, sprich voller Logikfehler, in Szene gesetzt wurde. Außerdem spielen viele Szenen im (halb-)dunklen und zwar immer die, die wo es mal was splatteriges zu sehen geben könnte. Soll wohl die Budgetengpässe kaschieren. Schön, der Film geht nur 84 Minuten und hat ein halbwegs witziges Ende, aber überzeugen kann er den geneigten Fan wohl kaum.

Eine halbwegs nette Homepage gibt es noch zu empfehlen.

Hier noch der Trailer, welcher selbstredend besser aussieht, was darauf hindeutet, das der Film nur Potential für einen Eineinhalbminüter gehabt hätte...


Anders gelungen ist da »Staunton Hill«. Das fängt schon mal beim Casting an. Sämtliche Charaktere sind kauziger, haben einfach mehr, an was man sich erinnern kann. Zudem wurde der Film in die Neunzehnhundertendsechziger verlegt, was das übliche Scheisse-mein-Handy-geht-nicht-Gelaber gleich auslässt. Es handelt sich hierbei übrigens um eine Regiearbeit (oder gar Regiedebut) von Cameron Romero, richtig, dem Sohn...

Die SH Story: 1969, ein paar Studenten trampen nach Washington um an einer Antikriegsdemo (Vietnam) teilzunehmen. Dass sie dort nicht ankommen liegt auf der Hand. Stattdessen gesellt sich noch ein weiterer junger Mann zur Truppe, in dem er sie ein Stück mitnimmt, bis auch sein Fahrzeug liegen bleibt. Ausgerechnet nahe des Anwesens der Stauntons, bestehend aus kauziger Oma, die grantelnt mit dem Rollstuhl durch die Gegend döst, einer komplett übergewichtigen Mutter und deren Sohn Buddy. Dieser ist zwar groß wie eine Schrankwand und hat auch hin und wieder einen sympathischen Zug, leider geht sein Intellekt auch nicht viel über den eines solchen Möbelstückes hinaus. Logischerweise wird die Truppe nach und nach dezimiert. Natürlich sind auch hier die Hinterwäldler wieder mal bibelfest.

Ich will hier auch nicht alle Details verraten, da ich wärmstens empfehlen kann, den Streifen selber zu schauen. Irgendwie ist er gelungen, auf eine teilweise schon ruhige Art. Wenn man so will vereint er in 90 Minuten die ruhige Atmosphäre, Idylle, aber zeitweise auch Garstigkeit eines mittelschnellen Country Songs, wenn ich diesen Vergleich mal bemühen darf. Sehr schön, bis jetzt meistbegeisternder Film 2o1o, für mich persönlich zumindest und das Jahr geht ja noch ne Weile.

Natürlich gibt es auch hier eine Internetpräsemz zu diesem Film. Klickst du hier.

Zum Schluss noch der Trailer...



Was immer wieder auffällt, sind die unendlich abgelgenen Schauplätze. So etwas kennt der Deutsche Urlauber kaum, da muss man schon nach Mecklenburg fahren, um auch nur annähernd viel Land zwischen den Dörfern zu erleben. ;o)

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)