17.12.2013

Vorfreude, Traditionen und Geschenke

Wie bekomme ich denn nun inmitten des ganzen geposteten Adventscontents (auf einem Post-It am Monitor steht der einzige persönliche Vorsatz für 2014: unbedingt mehr Anglizismen embedden) die Kurve zur Lachnummer der Woche? Richtig, über künstlich hergestellte Zusammenhänge, das geht immer. Also schnappe ich mir die weihnachtlichen Schlagworte Vorfreude, Traditionen und Geschenke und schon kann´s losgehen.

Also am Anfang steht bzw. stand logischerweise die Vorfreude. Da wurden die Koalitionsverhandlungen angepriesen wie eine neue Staffel »24« und man besorgte sich folgerichtig ein paar Getränke, ein bisschen was zum Naschen und harrte gespannt der Dinge, die sich unsere gewählten Volksvertreter in nächtelangen (wichtig: große Entscheidungen immer nachts, klappt auch bei Tarifabschlüssen) Sitzungen und Schlachten aus den ohnehin schon geschundenen Rippen schnitten. Die Vorfreude war zumindest bei mir recht bald vorbei, als das unsägliche Kürzel GroKo zum dritten Mal auftauchte. Was sind denn das für Unmoden, solche Zusammenrottungen mit solch kinderfernsehtauglichen Namen zu versehen? Bis zum Schluß der Verhandlungen wurde diese unsägliche Verniedlichung dann noch gefühlte 666 mal breitgetreten und zum großen Finale zauberten sich die Kreativsten der Kreativen noch die, den abschließenden Vetrag beschreibende Steigerungsform GroKoDeal aus dem Ärmel. Der Ästhet in mir muss, fein ausgedrückt, bei so was kotzen!

Die Gespensterbahn ist also wieder gut gefüllt, bitte steigen Sie ein und achten Sie darauf, dass die Absperrbügel fest einrasten! Man hat sicher einiges erwartet, aber das ausgerechnet Ursula »In meiner Frisur befindet sich ein Trainingscamp der Taliban« von der Leyen als Verteidigungsministerin vorgestellt wird, wohl kaum. Obwohl bei näherem Hinsehen hier nichts anderes als eine anständige deutsche Tradition gepflegt wird. Verteidigungsminister (und nun auch Ministerinnen), die nicht mal einen Grundwehrdienst geleistet haben. Was Rühe, Scharping und Struck einst begannen, wird hier wieder aufgegriffen. Zur Entschuldigung: als Frau v. d. L. im entsprechenden Alter war gab es zum einen keine Wehrpflicht für Frauen, zum anderen gibt es auch ein strengvertrauliches Protokoll, welches davon berichtet, dass es sie schon zum Bund gewollt hätte, es aber nicht ging, weil zu diesem Zeitpunkt ein unter Artenschutz stehendes Steinadlerpärchen in ihrer Frisur nistete, aber das weiß man nicht genau, weil es ja vertraulich ist. Ich persönlich fühle mich aber auf jeden Fall wieder sicherer bei solch kompetenter Vertretung, denke sogar darüber nach, mal wieder ohne Helm aus dem Haus zu gehen. Sollte Ursula auch mal machen.

Gedankensprung von politischen Pirouetten hin zu den schönen Künsten, womit nur noch des Thema Geschenke übrig wäre. Nicht nur einfach das, sondern eine wahre Göttergabe gibt es zu vermelden. Nocturno Culto spendiert mit seinem neuen Projekt Gift Of Gods eine EP, die nebenbei einen der anheimelndsten Soundtracks zur Weihnachtszeit liefert. Spekulatius! ;o)

Nocturno Culto´s Gift Of Gods »Receive« (2013)

4 Kommentare:

  1. Frau v. d. L. klingt gut. U. v. d. L. noch besser. Was sehen wir da? Ein UvD. Für ungediente lasche Säcke: Unteroffizier vom Dienst. Die Frau ist also aus echtem Kanzlerholz gedrechselt und ihre göttliche Bestimmung in der Namensgebung schon festgelegt. Eine Frau die im Hornbach in den Kessel aus Panzerstahl gefallen ist und dadurch wie Siegfried aus der Nibelungensage nur an einer winzigen Stelle verwundbar ist. Wo diese sich genau befindet, würde nicht nur Frau Merkel brennend interessieren. Die gesamte Bundeswehr inklusive aller Parteifreunde stehen nun bereit, dem geheimen Hagen im besonderen Einsatz den entscheidenden Tipp zu geben. Die Karten in der Gespensterbahn sind neu gemischt, der Prinzenmörder steht bereit und wir warten mal gespannt ab.

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    1. Alle Jahre wieder, was will man machen... außer warten.

      Ja, das was da auf dem Kopf ist muss eine helmartige Konsistenz haben. Das macht bestimmt so ein tiefes »boonngggg!«, wenn man mit dem Kaffeelöffel dran haut. Aber das erleben wir vielleicht noch, diese Nummer hat sie sich sicher noch aufgehoben.

      Das mit der Namensdechiffrierung ist natürlich obercremig, das muss ich schon sagen... Wenn jetzt »Ursula« im, sagen wir mal kasachischen oder so, für »Steinadler« steht, geh ich kaputt... ;o)

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  2. Ursus = Bär, Ursula = Bärin bzw. kleine Bärin

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)