05.04.2013

Das Kind

Noch ein deutscher Film, der letzte für diese Woche, versrpochen. »Das Kind« ist ein Thriller mit teilweise internationaler Besetzung und wurde original auch in englisch gedreht. Das erklärt auch den etwas zum Fremdschämen verleitenden Einsatz englischer Worte auf z. B. Schildern (Elevator out of order und so was - der Streifen spielt in Berlin), aber das soll mal außer Acht gelassen werden.


Der zehnjährige Simon hat einen Gehirntumor und definitiv nicht mehr lange zu leben. Nach einer mentalen Rückführung, die seine Therapeutin veranlasst hat, ist er davon überzeugt, in einem früheren Leben mehrere Leute getötet zu haben und ist sich sicher, dass er noch einen weiteren Mann umzubringen wird. Also beschließt der Junge, sich der Justiz zu stellen und so bringt ihn die Pflegerin mit einem Anwalt namens Stern ins Gespräch, welcher natürlich anfangs kein Wort glauben mag, jedoch bald von einer unbekannten Person telefonisch dazu erpresst wird, den oder die wahren Täter zu finden. Der Schlüssel dazu sei der Junge selbst. Außerdem kann Simon Tatorte benennen, was die Sache zusätzlich unheimlich zu werden lassen scheint.

Klingt verworren, ist es auch, schon bald steht Stern zwischen Simon, der Polizei und einem Kinderschänderring. Es geht reichlich turbulent zu und wenn ich ehrlich sein soll, halte ich den Film im Nachhinein für sehenswert, auch wenn sich das Ende zu sehr selbst erklärt und etwas Kitsch allerorten präsent ist. Das Casting ist zwiespältig. Zum einen taucht z. B. Ben Becker als rauhbeiniger Helfer des Anwalts auf (passt prächtig), zum anderen ist (wenn auch nicht lange) Dieter Hallervorden (!) in der Rolle des total abgebrühten Oberkinderhändlers zu sehen (was so was von gar nicht geht). Summa summarum bleibt ein Film, der für die Woche taugt und unterhält, für die große Leinwand am Wochenende aber ein bisschen zu hüftsteif (deutsch? tatortig?) daherkommt.

Death In June »Giddy Giddy Carousel« (»The Wall Of Sacrifice«, 1990)

PS: Bloglovin-Experiment beendet. Für´n Arsch! ;o)

6 Kommentare:

  1. Die Wahl Hallervordens als Schurken ist gewiß etwas gewagt, aber in 100 Jahren wird der Zuschauer bei Wikipedia vielleicht erstaunt feststellen müssen: »Was? Der Kinderschänder hat auch Witze gemacht?«

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    1. Mag sein. Aber da haben wir das Al Bundy-Problem. Der kann auch finster gucken, man wartet aber auf den Kalauer. Na ja, sei´s drum. Vielleicht war es ja der tiefe Wunsch in seinem Spätwerk noch mal einen Finsterling zu verkörpern...

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  2. Immerhin scheint der Film - so Deine Rezi - besser als der " Hamburger " Tatort " mit Mr. " Nöle - Öle " - Til zu sein????

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    1. Mag sein. ;o)

      Den Tatort hab ich, wie tausende andere nicht gesehen, weil ich einfach keinen Tatort länger als 10 Minuten aushalte. Aber der Film war auf jeden Fall nett und wahrscheinlich sehenswert, wenn, wie gesagt, auch etwas hüftsteif. Wenn ich mir´s überlege, war meine letzte visuelle Begegnung mit Til Schweiger bei dem Manta-Film. Da war er gut. ;o)

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  3. I'll try to watch the film, I hope can find it in spanish xD

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    1. i don´t know, if there is a spanish synchro... but i you won´t find it... just watch it in german and i will tell you, what happened... ;o)

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)