02.04.2013

Masks

Vor einiger Zeit verfasste Lizzard an dieser Stelle mal ein Loblied auf »Tears Of Kali« von Andreas Marschall (welcher übrigens früher mal künstlerisch für die Covergestaltung von u. a. Blind Guardian-Platten tätig war, aber das nur am Rande). Also dachte ich mir, nachdem feststand, dass »Masks« ein deutscher Film sei (diese Info war vorher durchgerutscht), na immerhin, den Namen haste schon mal gehört und kennst auch noch eine Filmfreundin, die etwas positives damit verband, also denk nicht länger an Jan Josef, Heino und Veronica..., tut mir leid, aber das sind immer die ersten Assoziationen, so was sucht man sich nicht heraus.



Der Film handelt von Stella, einer jungen Frau, welche gerne an einer Schauspielschule lernen möchte, aber immer wieder abgelehnt wird, bis sie eines Tages am Ende eines Vorsprechens ein Angebot von einer kleinen Privatschule am Rande Berlins erhält. Dort lehrte früher der polnische Gründer Matteusz Gdula, welcher seine berühmtberüchtige Methode (so wird sie im Streifen mehrmals genannt) so sehr auf die Spitze trieb, dass einige Schüler ums Leben kamen, worauf er Anfang der Siebziger Suizid beging. Die liebe Stella wird am Anfang aufgrund ihres gestylten und auch blondlockigem Äußeren etwas zum Ziel des Spottes ihrer Mitschüler, findet aber in der schüchternen, aber auch etwas verwirrt wirkenden Cecile eine Freundin. Als diese scheinbar in einem stillgelegten Seitenflügel der Schule verschwindet, beschließt Stella, die Methode zu lernen um so gegebenenfalls zu erfahren, was mit ihrer Freundin passierte. Natürlich ist man bei so was nie ganz allein...

Nun ja, das ist die Story. Weder diese, noch die Hauptdarsteller fahren den Karren gegen den Baum, sondern die selbstverliebte und dabei völlig hölzerne Inszenierung des Ganzen. Der Soundtrack kann sich zwischen elektronisch, psychedelisch und klassisch nicht entscheiden, auch das nervt. Schlimmer ist aber, dass man dem Film seine guten Ideen jedesmal ansieht, diese aber in medienstudentischer nach Aschebecher und Rotwein müffelnden Atmosphäre erstarren. Das erzeugt eine furchtbare Zerrigkeit. Kunst, meinetwegen, aber nicht, wenn man dafür das Gefühl hat, dass der oder die Macher des Streifens, darauf scheißen, ob das Publikum unterhalten wird, oder eben nicht. Da kann der gelobte Maestro noch so sehr theatrale Atmosphäre auf klassische Gruselmotive prallen lassen. Immerhin sollte das hier wohl ein Horrorfilm sein. Das reißen auch die eingestreut blutigen Szenen nicht raus. Wer´s nicht glaubt, soll sich´s ansehen, ansonsten kann man sich diesen für die Ewigkeit auf DVD eingekerkerten Griff ins Klo einfach schenken (aber bitte nicht zu Geburtstagen!).

Um die Sache wenigstens ein bisschen schön abzurunden: ein neues Video von Jess And The Ancient Ones! ;o)

Jess And The Ancient Ones »Astral Sabbat« (»Astral Sabbat«, 2013)

6 Kommentare:

  1. ja, das ist Beton :D sonst war es aber echt schön. ich kanns dir also empfehlen ;)

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    1. ich hoffe, wir sprechen von der reise, nicht vom film. ;o)

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    2. Lizzard? Vor einiger Zeit? Hm, war das vor, oder schon nach dem Krieg?
      Ich hab mir gerade einen Horrorschinken angetan. Irgendwas mit spurlos verschwunden. Schöne Story, beklopptes Ende. Mal davon abgesehen, das Logiklücken und Totalaussetzer des Drehbuchlings zum Genre gehören, war es richtig schade um die Grundidee. Mußt du dir nicht antun.

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    3. Kurz nach, wenn du jetzt so fragst.

      Spurlos verschwinden viele Protagonisten einschlägiger Machwerke... ;o) Hatte der auch nen Namen?

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  2. Disappearance - Spurlos Verschwunden.

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    1. Du sollst doch nicht immer so gruselige Sachen gucken! ;o)

      Wobei ich den Film gar nicht kenne... Hab aber gerade gelesen, dass man ihn nicht unbedingt gesehen haben muss...;o)

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)