Natürlich gibt es, der Titel lässt es erahnen, noch eine Fortsetzung. Es sei allen Mitwirkenden gedankt, die da (einfach alphabetisch sortiert) Lizzard (erstickte Punkt und Komma beim Korrekturlesen), Paradroid (Klang bei Teil 2) und Til_o. (HörspielLPcover) heißen. Und natürlich allen, die es sich, oder ihren Lieben vorm Schlafengehen vorlesen. Und mir selbst für die bekloppte Idee. ;o)
Falls sich noch jemand fragt, warum wir das machen, wir wissen es selbst nicht, es gibt aber drei mögliche Antworten.
a) weil wir sonst nichts zu tun haben
b) weil wir im tiefsten Herzen Tschechen sind
oder c) weil Kunst nicht immer das ist, nach was sie aussieht.
So, nun aber los! ;o)
Octapolis »Ruebezahl (Part 1)« (2013)
RÜBEZAHL - DIE GOLDENE NUSS (Teil 1)
Vor langer Zeit im Riesengebirge, als es dort noch mehr Tiere als Menschen gab, hauste einst der Berggeist Rübezahl. Er war gefürchtet von Räubern, Dieben und anderem Gesindel, welche er bestrafte, aber geachtet von allen guten Menschen, denen er aus mancher Not geholfen.
»Wer seid Ihr?«, fragte der Berggeist einen zerschunden wirkenden Mann, welcher ihm begegnete, als er durch die Wälder zog, um Brennholz für die klirrend kalten Monate des Winters zu schlagen. Rübezahl hatte ihn nie zuvor gesehen, was ihn verwunderte, hatten doch im Laufe der Jahrhunderte die Wege ungezählter Wanderer aus aller Herren Länder die seinen gekreuzt und er konnte sich an jeden einzelnen erinnern.
»Ich bin ein Knecht der Königin«, erwiderte der Fremde. »Sie schickt mich in den Wald, nach Gold zu suchen.« Von der Königin hatte Rübezahl freilich schon viel gehört. Ihr eilte der Ruf voraus, eine gegenüber Untertanen ungerechte und gleichfalls gierige Frau zu sein. Rübezahl berichtete dem Knecht, dass es in dieser Gegend kein Gold gäbe, er müsste schon in die Berge hinauf. Ein gefährliches Unterfangen, denn so hoch oben lag bereits ein tiefer Schnee.
Dem Knecht schauderte es und Rübezahl, dem dies nicht entging, fragte: »Warum zittert Ihr?«, worauf der arme Mann erwiderte: »Nun, es ist so: Wer der Königin Gold bringt, dem gibt sie die Hand ihrer Tochter, doch findet man keines, so kostet´s den Kopf. Ich bin schon drei Tage und drei Nächte unterwegs, mein Proviant ist fast erschöpft...«. Der Berggeist betrachtete das verzweifelte Gesicht des Knechts und schlug vor: »Ihr scheint ein tüchtiger Gesell zu sein. Seht, ich bin ein alter, gebeugter Mann. So gehet in den Wald, wo Ihr etwas Holz schlagen könnt und teilt den Rest eures kargen Proviants mit mir. Ich will uns ein Nachtlager herrichten. Ihr sollt´s nicht bereuen.«. Der Knecht, ein einfacher, anständiger Mann, überlegte, während er das Unterholz schnitt: »Teile ich mit dem Alten, so ist Feuer und Mahl nur zur Hälfte mein, also sterbe ich morgen. Tu ich´s nicht, muss ich zurück zur Königin, sterbe ich auch. Ach, was soll´s, soll sich der Alte wärmen, das Essen wird schon reichen.« So zog er also eine Menge Holz, auf die kleine Lichtung, wo er Rübezahl getroffen hatte und staunte nicht schlecht, als der Alte, von dem er nicht ahnte, wer er war, durch Aufschlagen seines Wanderstabes einen Funken entzündete, welcher alsbald ein wohlig wärmendes Feuer entfachte. Er gab ihm also die Hälfte des Brotes und die Hälfte des kleinen Stückchens Trockenfleisch, welche in seinem Beutel verblieben waren. Als letztes zog er zwei Walnüsse, von denen er eine dem Alten anbot. Doch dieser sprach: »Diese, guter Mann, sollst du behalten, sie wird dir schon zum Glück verhelfen!«
Verwundert dachte der Knecht bei sich: »Was soll die Nuss mir Glück bringen, wenn ich doch morgen mein Leben beenden muss?« Aber die Anstrengungen des Tages und die Wärme des Feuers machten ihm die Lider schwer und ließen ihn alsbald in einen tiefen Schlaf ohne Träume sinken. Am nächsten Morgen erwachte er, als vom Feuer nichts mehr übrig war und dessen Wärme der feuchten Kälte der Nacht gewichen war. Sein alter Mantel war klamm geworden und er fror. Doch es blieb im nichts anderes übrig, er stand auf und suchte eine Weile, doch von dem Alten keine Spur. Wo war er? Alles half nichts, er würde zurück zur Königin müssen, um ihr zu erklären, dass er ohne Gold wiederkehrte. So machte er sich im Angesicht des nahenden Todes auf, um zurück zum Schloss zu gehen. Dabei dachte immer wieder an die Worte des seltsamen alten Mannes und entschloss sich, jetzt, da sein Glück komplett zerronnen schien, die letzte verbliebene Nuss als Henkersmahlzeit zu sich zu nehmen. Doch als er sie aus dem Beutel nahm, war er geblendet. Die Nuss war aus purem Gold!
»Wohlan!«, sprach er zu sich selbst, als er den Thronsaal der Herrscherin betrat, nicht begreifend, was vor sich ging, »ich will die goldene Nuss der Königin geben, so lässt sie mir vielleicht mein Leben.«
- TEIL 1 ENDE -
...zu Teil 2
...zu Teil 2
d) weil wir von Octa unter Androhu... äh höflich gebeten wurden.
AntwortenLöschenund e) dafür liebkost werdet und/oder f) auf ewig in meinem schwarzen Herzen ein Obdach gefunden habt. ;o)
Löschenahhhh wie schön! ein forsetzungsroman :)
AntwortenLöschenund einer, bei dem die ecken nicht abknicken... aber dafür wieder mit ätzend grüner schrift (du weißt schon, hehe). ;o)
LöschenGroßes Kino. Da will man doch gleich mal wieder ins schöne Riesengebirge fahren.
AntwortenLöschen-Minimi
Ja, wenn man keine Angst vor Berggeistern hat! ;o)
LöschenSehr interessant, mein Lieber! Octa, der Märchenonkel. By The Way: Gab es den Rübezahl nun wirklich?
AntwortenLöschenJa, prima Idee... den Zusatz »der Märchenonkel« werde ich umgehend der Visitenkartendruckerei zukommen lassen!
LöschenNatürlich! Und das Beste: es gibt ihn immer noch! ;o)
Wirklich fein geworden das
AntwortenLöschenfreut sichs. ;o)
LöschenDanke, mein Gutster für den wichtigen Hinweis. Ja, er lebt - immer - noch. Und wie? Ich stell ma´´nen Hit aus´n letzten Jahrhundert zum Mitsingen ein:
AntwortenLöschenHohe Tannen weisen die Sterne
An der Iser in schäumender Flut.
|: Liegt die Heimat auch in weiter Ferne,
Doch du Rübezahl hütest sie gut. :|
Viele Jahre sind schon vergangen
Und ich sehn’ mich nach Hause zurück
|: Wo die frohen Lieder of erklangen
Da erlebt’ ich der Jugendzeit Glück. :|
Wo die Tannen steh’n auf den Bergen
Wild vom Sturmwind umbraußt in der Nacht
|: Hält der Rübezahl mit seinen Zwergen
Alle Zeiten für uns treue Wacht. :|
Hast dich uns auch zu eigen gegeben,
Der die Sagen und Märchen erspinnt,
|: Und im tiefsten Waldesfrieden,
Die Gestalt eines Riesen annimmt. :|
Komm zu uns an das lodernde Feuer,
An die Berge bei stürmischer Nacht.
|: Schütz die Zelte, die Heimat, die teure,
Komm und halte bei uns treu die Wacht. :|
Höre, Rübezahl, laß dir sagen,
Volk und Heimat sind nimmermehr frei.
|: Schwing die Keule wie in alten Tagen,
Schlage Hader und Zwietracht entzwei. :|
Drum erhebet die Gläser und trinket
Auf das Wohl dieser Riesengestalt,
|: Daß sie bald ihre Keule wieder schwinge
Und das Volk und die Heimat befreit. :|
Odalrune auf blutrotem Tuche,
Weh voran uns zum härtesten Streit.
|: Odalrune dir Zeichen aller Freien
Sei der Kampf unseres Lebens geweihhmen
heute abend wird gesungen! ;o)
Löschenach cool, endlich fertig... und trotz gar gründlicher ankündigung hatte ichs vergessen. glückwunsch!
AntwortenLöschenbin gespannt, wie es weitergeht : )
liz
weiter GING es so: http://channel666.blogspot.de/2013/09/rubezahl-die-goldene-nuss-teil-2.html
Löschenund damit isses auch schon zu ende. ;o)
alles hat ein ende nur die nuss... auch. oder so.