16.12.2009

Laid To Rest

Normalerweise werden an dieser Stelle ja hin und wieder (oder schreibe ich hinundwieder zusammen? verflucht nochmal...) Horrorfilme vorgestellt bzw. belobhudelt, heute will ich mal vor einem warnen, denn wer hat schon 90 Minuten seines Lebens zu verschenken.

Die Rede ist von »Laid To Rest«, einem wirklich beschissenen Machwerk. Man möge sich vor Augen halten, dass es sich um eine Low Budget Produktion der B- oder wahrscheinlich C-Kategorie handelt, was es aber nicht besser macht.

Kurzer Handlungsabriss: Brünette Lady, mit, wie man später erfährt, großen Hupen, wacht in einem Sarg auf, kann sich aus diesem befreien, wird von einem Knilch in glänzender Totenkopfmaske verfolgt. Parallelen zu unser aller Lieblingsrapperin Sido sind sicherlich unbeabsichtigt. Auf der Flucht gesellen sich ein hüftlahmer Geselle, der optisch ein ganz klein wenig an Morris O Brian aus »24« erinnert und ein Schmalhans zu ihr. So weit so gut, mehr handelnde Hauptakteure gibt es kaum und wenn doch mal einer auftaucht, stirbt er schleunigst durch das gewaltige Schnitzwerkzeug des Killers. Dieser trägt eine Kamera bei sich, mit der er alles aufzeichnet, in dem er die Kamera irgendwo deponiert, bzw. auf seine Schulter klemmt. Eine beknackt klingende Idee, die man jedoch viel besser ausgebaut hätte, denn die damit einhergehende rote Lampe, die manchmal das letzte ist, was seine Opfer zu sehen bekommen, ist das einzig coole an ihm. Die ganze Nummer endet an einer Tankstelle, da die Autos chronischen Treibstoffmangel haben.

Klingt vielleicht noch nicht so blöde, wie es sich anschaut. Das schlimmste, neben den unterirdischen Leistungen der Schauspieler und dem nervigen Schnitt (da sieht manches Urlaubsvideo besser aus) ist die Tatsache, dass sich (sicher dem Drehbuch zuzuschreiben) alle Akteuere aufs nervigste unlogisch benehmen. Während der Maskenmann praktisch schon immer vor Ort ist, rennen seine Opfer, wie die Lemminge, chronisch in ihr eigenes Verderben. Wenn man schon das einzige Auto des Films, das des Killers, findet, welches genügend Sprit hat, sollte man doch entkommen können. Nein, man hät erst mal an, beratschlagt sich und fährt eben nur bis zu nächsten Tankstelle (!) und nicht in die vielleicht rettende Stadt. Diese ist anfangs des Films angeblich irgendwas über hundert Meilen entfernt, irgendwann taucht aber noch ein Schild auf, welches ein Nest in etwas unter 20 Meilen ausweist. Wichtig ist auch, sich immer schön zu trennen. Es gab da mal die coole Szene in »Scream« als der eine Knilch auf der Party sagte »...und sag nie "Ich komm gleich wieder!", denn du kommst nicht wieder...«. Sollte Gesetz sein. Puha, wie mieß...

Das die Püppi kurz vor Schluß ihren halben Körper mit, ratense mal wessen, Blut besudelt und nach dem nächsten Schnitt ihr Hemd wieder fast weiß ist - geschenkt.

Die einzigen 5 Minuten, die noch halbwegs gelungen sind, sind der Showdown und das Verrecken des bösen Mannes. Rettet den Streifen aber auch nicht.

Der Trailer...



Sollte also jemand dennoch 90 Minuten übrig haben, dann empfehle ich ein Fussballspiel unserer ruhmreichen SGD. Ist zwar auch nur Drittliganiveau mit wirr umherschwebenden Akteuren und ohne jeden Plan, dafür hat man auf jeden Fall eine bessere Dramatik und die Guten verlieren zum Schluß, haha...

PS: Habe gerade abschließend festgestellt, das es bei einem schlechten Film eine Parallele zu einem miesen Bier gibt, man nimmt sich deutlich mehr Zeit um sich drüber aufzuregen, als man aufwendet, um ein gutes Pordukt zu loben...

2 Kommentare:

  1. Nabend.

    Auch wenn ich bisher nicht in den zweifelhaften Genuß gekommen bin, den oben von Dir beschriebenen Film anzuschauen, meine ich, daß meine kürzlich gemachten cineastischen Erfahrungen die Deinen in den Schatten stellen würden. "Sheitan" sage ich jetzt erstmal nur... mehr dazu, wenn ich mich ein bißchen von dem Schreck erholt habe.

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  2. Sheitan hatter noch nicht gesichtet... habe gerade was dazu gelesen, klingt gar nicht so müllig. Will gucken... ;)

    Man hat ja im Laufe der Jahre auch einigen Scheiß erwischt, aber LTR schlug dem Fass wirklich den Boden aus. Da ist man dann richtig genervt, wenn irgendwer nicht losfährt, obwohl er könnte, irgendwelche Sinnkrisen bekommt, wärend ihm Freund Hein schon auf die Schulter tippt usw. und das alles eingebettet in ein paar stümperhafte Bilder, die geschnitten sind, als hätte der Hund si abgebissen...

    Da fällt mir schon wieder der Zitronen-Song ein: AUA AUA AUA AUFHÖRN ES TUT WEH...

    Aber was solls... dafür schneit es draussen!

    Schönes Wochenende, Knabe O.

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)