04.03.2013

Thale

Nein, es geht nicht um die Stadt im Harz, liebe DDR-Reisende, sondern um einen norwegischen Film. »Thale« wird in der Videothek sicher stilsicher im Horrorregal zu finden sein, doch damit wäre der Streifen nicht umfassend genug kategorisiert. Vielmehr handelt es sich um düstere Umsetzung von Mythologie, ein bisschen Fantasy und etwas Folklore. Horror ist der weitestgehend unblutige und so gut wie nicht gewalttätige Film nur ganz am Rande (deshalb hat er wohl auch eine P16-Freigabe).

Im Mittelpunkt steht das »Mädchen« Thale, in Anführungszeichen deshalb, weil sie eigentlich eine Huldra (Figur der nordischen Mythologie, schönes Mädchen mit, ähem, Schwanz [hinten dran, nicht, was ihr denkt...]) ist. Diese sagenhaften Wesen locken dem Volksglauben nach im tiefen Wald dort arbeitende Männer durch ihren liebreizenden Gesang in ihre Fänge, auf das diese nie wieder zurück kehren. So viel zum groben Hintergrund der Hauptfigur.



Am Anfang der Handlung lernt man Leo und Elvis kennen. Die zwei recht sympathischen Typen verdienen ihr Geld mit der Reinigung von Tatorten. Und finden dabei Thale, welche ihnen völlig verstört entgegen tritt. Natürlich interessieren sich auch bald ein paar finstere Gestalten für das Mädchen, ach nein, wir wollten ja Huldra sagen, doch diese selbst scheint irgendeinem anderen Ruf folgen zu wollen.

Klingt vielleicht erstmal konfus beschrieben, ist aber genial, atmosphärisch und einfach anders, als andere Filme dargeboten. Kurzum: Freunde der gepflegten düsteren Unterhaltung, guckt euch diesen Film unbedingt an, es lohnt sich!

Und ja, weil es so was von auf der Hand liegt, erste Assoziation... Norwegen, mystisch und so: etwas von Herrn Satyr, bitte sehr... (Hätte durchaus auch als Soundtrack gepasst!) ;o)

Wongraven »Over Ødemark« (»Fjelltronen«, 1995)

4 Kommentare:

  1. Unsere Vorfahren müssen allesamt gegen das Paddel geknallt sein. Ich meine: wer singt schon im Wald? Bestenfalls Irre. Den muß es bei ihren Weibern zu Hause so scheiße ergangen sein, daß ihnen alles egal war und sie sich haben locken lassen. Oder besser: Die Mär haben ihre Frauen glatt erfunden, damit die Kerle nicht abhauhen. Ab und zu haben sie dann so einen Göttergatten verschwinden lassen, um die Sache glaubhaft erscheinen zu lassen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das wäre deine Interpretation. Auf die Frage, wer im Wald singt, möchte ich nicht antworten. Obwohl, ob da die liebreizende Huldra oder der Knabe mit dem großen Rucksack singt, würde der Kunstliebhaber in dir auf der Stelle unterscheiden. Was sicher auch einen über Generationen gewachsenen Überlebensmechanismus darstellt...

      Tirili! ;o)

      Löschen
  2. I've always liked Norwegian mythology. The movie looks pretty cool. Just read some positive reviews too. Thanks for posting about it, I wouldn't know about this if you didn't.
    Have a great week!

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)