10.11.2011

Oh Fichtenbaum...!

Hoffentlich wirds kälter, hoffentlich wirds kälter, hoffentlich...

Weil, so geht es zumindest mir, ohne eine gewisse Kälte vor der Tür keine Weihnachtsstimmung. Hätte ja auch noch ein paar Wochen Zeit. Könnte man denken. Doch die Weihnachtsmärkte (der Striezelmarkt zu Dresden öffnet bereits in 14 Tagen seine Pforten) werden deutschlandweit schon aufgebaut, die frischgeschlagenen Fichten dort hin gezerrt und mit allerlei Funzligem behangen.

Der scharfe Blick durch beliebige Gänge unserer weitverbreiteten Discounter verrät außerdem, Weihnachten, Advent & Co. ausschließlich auf den Dezember zu reduzieren, ist nicht mehr zeitgemäß, eher so was von Neunziger. Wer jetzt nicht augenblicklich mitzieht, gerät ins Hintertreffen, darf sich dann am 24. Dezember gar nicht zu wundern, wenn anstelle der Roland Kaiser Fanbettwäsche die Rute unter dem Baum liegt.

In diesem Sinne, muss weg: Geschenke kaufen, Glühzeug trinken. Jingle bells!


Bad Religion »Silent Night« (»So This Is Christmas« Compilation, 1994)

5 Kommentare:

  1. Weihnachten war nur im Osten schön. Schnee gab es zwar aber alles andere nicht. Da wurde so spät wie möglich mit dem Zauber begonnen. Die Weihnachtskalender stammten aus Vorkriegszeiten und wurden Jahr für Jahr wieder aufgehangen. Das hatte etwas Beständiges. Der Weihnachtsbaum kam frühestens Mitte Dezember in den Kohlenkeller. Besser die Weihnachtsbäume. Denn aus drei Krüppeln wurde mit Handbohrer und Schnitzmesser ein halbwegs vernünftiger gefeilt. Im Konsum gabs außer Knox Räucherkerzchen und Schokoladenhohlkörper auch nichts weihnachtliches weiter. Den Weihnachtsmann mußte man sich auf die Schlagersüßtafeln selber malen. Doch Lametta gab es auch. Allerdings war das aus Alu und eher geeignet um die Funkortung der Fliegerabwehr lahmzulegen. Richtiges Bleilametta hatten nur Staatsbürger mit Westkontakten. Das wurde Jahr führ Jahr gebügelt um jeden Faden einzeln aufhängen zu können. Stollen gab es auch. Allerdings wurde der eingelagert und erst zu Ostern gegessen, weil er dann erst sein volles Aroma entfaltete. Die Bananen kamen im Schuhkarton via Post von der Oma aus dem Erzgebirge. Dort gab es eine HO die mit Fisch, meist Fischbüchsen, auch mit Gemüse und seltsamerweise zu Weihnachten mit Bananen beliefert wurde. Den Geruch von Schuhkarton und überreifen Bananen werde ich nie vergessen. Das waren Eindrücke! So wurde aus jedem Fest ein unvergessliches Ereignis! Aber heute?

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  2. oh ich kann es riechen und fast schmecken, genau so war weihnachten, all das nur kein Kommerz...

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  3. Bin noch am hadern, ob ich diesmal nicht einfach Mitte November die erste Weihnachtsplatte auflege. Mal guggn. Der alljährliche Wettstreit um die erste Weihnachtsbeleuchtung im Block steht auch unmittelbar bevor! ;o)

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  4. egal, wie ... ich nehm die Rute und klopf damit das Lametta wieder in Form ... alles ist besser als Roland Kaiser und Bananen im Schuhkarton

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  5. Kein Roland, keine Bananen? Wird eher ein trauriges Fest, hehe! ;o)

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)