01.07.2012

Schloss Nossen, Teil 2

Heute also ein paar weitere Bilder aus dem Schloss Nossen, diesmal ausgewählte Folterinstrumente. Nebst Räubern, Wilderern und anderen Halunken wurden die Geräte vor allem dazu genutzt, vorwiegend Frauen Geständnisse zu entlocken, um sie anschließend als Hexen rechtmäßig töten zu können. Raue (Un-)Sitten damals!

Wer nicht gleich ins Turmverlies geworfen wurde, hatte die Chance auf ein nettes Einzelzimmer mit frischer Bettwäsche und 1A-Matratze.

Zeitloser Klassiker schlechthin: der Pranger.

Für kleinere Vergehen, wie Nichteinhalten der Kleiderordnung oder Trunkenheit (um nur mal zwei dem Channel666 sehr wohl bekannte Unsitten zu nennen, hehe) dachte man sich diese Gemeinheit aus. Die Schmiede hatten relativ freie Hand bei der Gestaltung idiotischer Masken, welche dann über einen bestimmten Zeitraum vom Missetäter getragen werden mussten.

Unter diesem auf den ersten Blick unspektakulär wirkenden Gitterbett wurde der Liegekomfort mittels Feuer oder sich ständig erhitzendem Wasser erheblich getrübt.

Ein weiterer Klassiker - die Streckbank. Damit sich die Verhöre nicht unnötig, hüstel, in die Länge zogen, half man mittels stacheliger Holzwalzen nach.

Richtig fies: bei dieser Einrichtung passierte nichts weiter, als das der oder dem Eingespannten Stück für Stück eine Schraube ins Genick gedrecht wurde. Irgendwann wird´s auch mal knack gemacht haben, aber bis es so weit war hat es sicher tierisch wehgetan.

Dieser Stuhl hat an Rücken- und Seitenlehnen Spitzen aus Metall. Für besondere Härtefälle wurden diese zusätzlich erhitzt.

Freut man sich doch immer wieder, in der Moderne zu leben! Und ja, als Abschlußmusik für diesen Eintrag hätte nichts besser gepasst, als Marduks »Chorus Of Cracking Necks«, aber das hatten wir schon mal... ;o)


Beherit »Pimeyden Henki« (»Engram«, 2009)

10 Kommentare:

  1. Hier kommt man ja mit dem kommentieren gar nicht mehr hinterher. Gut, nur kurz: Die letzten beiden Bilder vom Festplattendurchgucken sind meine und des Koboldes Favoriten. Schrott erfreut unser Gemüt, weil sich daraus etwas basteln läßt und Eis nach Fürst Pückler Art, weil es lecker schmeckt. Lips Tullian ist ein prima Name, der auch in jedes Raumschiff auf Kaperfahrt passt und zu diesem Post muß ich weiter ausholen. Bei der abgebildeten Streckbank handelt es sich mit Sicherheit um einen sogenannten Nachbau. Nachdem man die Folter abgeschafft hatte, besann man sich aus frühen Marketinggründen wieder auf sie und tischlerte hemmungslos Folterwerkzeuge um den adeligen Nachbarn mit einer blutrünstigen Vergangenheit zu beeindrucken. Der Phantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt. So entstanden viele, erstaunlich gut erhaltene, logisch sie wurden ja nie benutzt, Instrumentarien die heute in Museen rumstehen. Die haben nur einen Makel: Es hat sie so nie gegeben. Hätte man spaßeshalber versucht, sie an einen unliebsamen Zeitgenossen auszuprobieren, so wäre man schnell zu der Erkenntnis gekommen, daß der Sinn und Zweck der Folter, ein Geständnis zu erpressen, durch das vorzeitige Ableben der Versuchsperson nicht zu erreichen gewesen wäre. Aber der Zweck heiligt die Mittel, das hat Folter und Marketing gemein, und so stehen die Dinger halt da rum. In der finsteren Realität wurde auch halb so viel gefoltert, wie wir es gern hätten. Meist reichte ein Rundgang durch die Folterkammer mit einer sachkundigen Erläuterung des Inventars aus, um das zu hören zu bekommen, was man wollte. Was in gewisser Weise auch eine Folter war und als solche zählte. Erst wenn der Delinquent den Helden spielen wollte oder man ihm vergessen hatte zu sagen, was er gestehen sollte, wurden ihm die Daumenschrauben angezogen. Was wiederum meist ausreichte.

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    1. Öhm, ja, momentan gips halt wieder viel zu posten. Blogtourette, du weißt ja...

      Und ja, es handelt sich natürlich um Nachbauten, aber davon will man sich als Besucher nicht aus der gemütlichen Atmosphäre reißen lassen. Letztenendes kratzt mich auch nicht, ob am Schloss an sich irgendein Fensterknauf ausgewechselt wurde, am Ende zählt der Gesamteindruck. In welchem Umfang tatsächlich gefoltert wurde lässt sich natürlich nur noch schwerlich nachweisen...

      Recht hast du, aus Schrott lässt sich immer was basteln, auch Daumenschrauben, hehe. Oder im Zweifelsfalle Kunst.

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    2. Fensterknäufe gab es damals auch nicht. Die Jetzigen sind aber keine Nachbauten, sondern Einbauten. Egal, ich wollte nur mal kurz den Klugscheißer raushängen lassen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

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    3. Immer zu, mein schlauer Freund, wir haben hier Platz ohne Ende! ;o)

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  2. Oh God! I wouldn't wanna live there xD

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    1. Too big, I'm afraid xD! For two person (and a lot of cats) I preffer to live in a house more small... with garden! haha

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    2. hmm, may be, you´re right. too much windows to clean.. ;o)

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  3. It must go to places like this! :D Pretty cool!

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)