07.06.2011

Mal ne Mille ham

...eine abgefahrene Vorstellung.
Und den Milliardär, der seine erste Million also vertausendfachen konnte, soll es gelegentlich auch geben, man hat schonmal, irgendwie mythisch umwoben, von solchen Gestalten gehört. Tausend mal eine Million auf Tasche! Tausend mal eine million$, macht in den US of A übrigens keine milliard$, sondern eine Billion Dollars, immer wieder ein gern übersehenes verwirrendes Detail.
Nun, vertausendfachen wir also diese Billion Dollar weiter (wir erinnern uns, für jede dieser zu vertausendfachenden Billion$(=Milliarde) müssen erstmal wieder jeweils eintausend Millionen eingefahren werden) kommen wir in die unvorstellbaren Bereiche der amerikanischen trillion$, was zur Verwirrung der hiesigen Billion entspricht.
Mehr als 14 solcher Billionen bzw. trillion$ müssen sich die Amis nun pumpen, um ihre Staatsausgaben tätigen zu können. Die erste Million vertausendfachen und die alle dann vertausendfachen, und das ganze dann nur noch 14 mal, dazu ein paar Zerquetschte, naja Gottchen.
Logischweise abstrahiert man derartige Werte, je mehr Nullen rechts dazukommen, und stellt sie relativierend in einen großen volkswirtschaftlichen oder gesamtstaatlichen Kontext, man spricht auch locker vom allgemeinen Phänomen der Schulden. Derartiges Geld, das offenbar problemlos in Massen hin und her-transferiert wird: Kredite, Firmenkäufe, Abfindungen, Zinsen, irgendwie scheint das kein richtiges Geld zu sein.
Die Yes-We-Can-Firma sieht sich aber nun langsam doch gezwungen, ihre Staatsausgaben zu reduzieren, ihre selbstgezogene Schuldengrenze war da nur so eine Art Erinnerung im Handy, für den Fall daß man vergessen sollte ab und zu auf die Zahlen zu gucken.
Reduziert man also die Staatsausgaben, nützt ja nichts.
Und an genau diesem Punkt wird aus unserem medial-flockigen und irgendwie weltfremden Geldbatzen echtes Geld! Echte Dollars, echte Scheine, jeder einzelne genauso grün und abgegriffen wie als hätte man ihn direkt aus dem Sack mit den 14 Billionen gezogen. Damit kann man *echte* Güter, Fressalien, Arbeitskraft, Subventionen, Bürokraten, Programme,... bezahlen. Man kann dafür sorgen daß sich die Leute billig die überdimensionierten Autos mit lächerlich mitteralterlich spritsaugend-röhrenden 4-Liter-Motoren volltanken, Klimaanlagen auf ihren mehrjährigen Dauerbetrieb testen, die vertraglichen Pflichten im Rating-PR-Marketing-Consultant-Bank-Money-Stock-Karusell begleichen, undundund.
Da ist es nur billig zu erwähnen, daß die staatlich gestützten medizinischen Sozialversicherungen MediCare und MedicAid zur Diskussion um Ausgabensenkungen stehen.
In diese, verglichen mit unserer "Welfare" nur als Pseudo-Krankenkassen zu bezeichnenden Programme, kommt man auch als verleichsweise Bedürftiger nur schwer, im Falle von MediCare wird man wohl früher oder später an den Schulden wegen der Selbstbeteiligung ersticken.

Zugegeben, hypothetische Theatralik, aber an dieser Stelle lassen sich 14 trillions-of-$ recht wirkungsvoll wieder de-abstrahieren, nämlich in die Tasche irgendeiner armen Suppe, die sich überlegen muss von der gekürzten Kohle nun was zu fressen oder ein Medikament zu kaufen, um nicht die ganze Woche kotzend über dem Klo zu hängen.

Ouh yes you can, you muss nur wollen, und gut funktionieren!

3 Kommentare:

  1. Das sind so Sachen, die ich nie begreifen werde. Leihen sich die Kohle bei sich selber? Egal. Pleite gehen können sie ja nicht. Oder? Und wenn doch, was ändert sich dann?

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  2. Sonesache mit dem golbalen Gempumpe. Der eine borgt sich die Kohle bei einem anderen, der über einen Dritten schon Schulden beim Ersten hat usw... Hatten die alle zu viel Taschengeld?

    Oder mal anders gesagt: Jungs, ich lad euch heute auf ein Bier ein, wer leiht mir nen Fuffi? ;o)

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  3. Es ist so ein theoretisches Pleitegehn, auf Pump leben wir ja alle irgendwie. Es ist gibt halt diese selbstgezogene Grenze bei den Amis (die die aber selber immer wieder anheben, wozu sie aber eine größere Mehrheit im Kongress brauchen), die, wenn überschritten, den Staat als bankrott definiert. Staatsausgaben, also Beamtengehälter, Schulen, Sozialleistungen, alles das könnte dann nicht mehr bezahlt werden. Das wird nicht passieren, aber theoretisch möglich wäre es, wie in jedem anderen Unternehmen auch. Und die Grenze ist jetzt schon überschritten, dH die sowieso aufgenommenen (normalen) Schulden + Einnahmen über Steuern etc. reichen nicht aus um die Ausgaben zu decken, das ist für die "größte Volkswirtschaft der Erde"(blablabla) schon derb.

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)