22.10.2011

Unsterblich/Immortal

Bug´s Hosentaschenwörterbuch DEU-ENG/ENG-DEU, Seite 4: Immortal=Unsterblich.

Da berichtet die Sächsische Zeitung (lesen wir hier) über eine Art Flashmob im schönen Stolpen. Es marschieren in schwarzen Klamotten, mit weißen Masken, 150 Leute durch den Ort mit der berühmten Burg. Fackellicht, hier und da ein Sprechchor, freilich gut angebräunt, das ganze mitgefilmt, mit ein bisschen düsterem Soundtrack unterlegt - heute basteln wir uns einen Aufreger...



Da laufen sie nun, die selbsternannten Unsterblichen. Die Bevölkerung (immerhin ist der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge für seine schwarze, mit braunen Ausschlägen gewürzte Wahlmentalität bekannt) schwer erstaunt über derartige Umtriebe. Nicht, dass solcherlei Mummenschanz vor dieser Art politischer Beweggründe begrüßenswert sei, aber es verwundert dann doch, dass es jemanden verwundert. Bei aller Liebe, warum setzt sich Rechts eine Maske auf? Weil sich Links auch ein Tuch um die Kapuze bindet, bevor die Mülltonne brennt, weil der Dynamo-Schal vors Antlitz geschoben wird, wenn demnächst nach dem verlorenen Pokalspiel gegen Dortmund die Raststätten gen Dresden zur Sau gemacht werden - man will einfach nicht erkannt werden. Das nähme der Sache den Zauber und würde manchen zur Zurückhaltung bewegen.

Ich hoffe, man versteht mich nicht falsch, wer diesen Blog allgemein, oder mich persönlich kennt, weiß, wo der Hase lang läuft (bzw. Bartel den Most her holt, der Frosch die Locken hat, oder sonstwas), aber dieser pseudoschockierte Aufschrei wirkt doch noch lächerlicher, als die Aktion an sich. Zumindest für meinen bescheidenen Geschmack. Demokratie ist immerhin, wenn alle mitmachen, aber trotzdem keiner zuhört.

Nun finde ich gerade nicht die passenden Worte, meine erste Assoziation auszudrücken. Kurz gefasst war es so: Unsterblich=Immortal, Masken=Immortal, Feuer=Immortal (»Diabolical Fullmoon Mysticism«-Cover!), Stolpen=Blashyrkh, oder so... ergo:


Immortal »One By One« (»The Seventh Day Of Blashyrkh« DVD, 2010)

Natürlich haben wir das vorhin gleich ausdiskutiert und der enspannteste aller Freizeitphilosphen hat auch eine Meinung dazu...


In diesem Sinne, nicht erschrecken, wenns um die Ecke flackert. Erst mal gucken, welche Farbe die Gesichtsbedeckung wirklich hat! <;o) Könnte ja auch eine Demo für oder gegenwas anderes sein...

4 Kommentare:

  1. Unsterblich ist wahrscheinlich nur die Dummheit: »Auch in Stolpen ermittelt die Polizei inzwischen wegen des ungenehmigten Spuks. Hier glaubten die braunen Gespenster mit den weißen Masken wohl nicht recht an ihren selbst gezimmerten Mythos. Als Blaulicht auftauchte und Sirenen erschallten, rannten einige panisch zu den Autos, warfen viele ihre Masken weg und ergriffen die Flucht. Das Sondersignal gehörte nicht zur Polizei, sondern zu einem Rettungswagen des Arbeiter-Samariterbundes, der zu einem Notfall gerufen worden war.« (Quelle: SZ siehe oben)

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  2. Und deshalb setzen wir uns ab sofort für besser unterscheidbare Signale ein. Wo kommen wir denn hin, wenn jedes Malteser-Auto die mögliche Revulotion von der Straße torpediert?

    Nu ja, interessant ist es trotzdem, was es so alles gibt!

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  3. Warum? Echte Revolutionäre bereiten sich besser vor. Die können doch mal in ihren Landser-Schulungen was vernünftiges lernen. Dazu gehört das unterscheiden von Alarmsignalen. Oder das korrekte Ansprechen unser Ordnungshüter mit ihrem jeweiligen Dienstgrad. Das macht Eindruck. Da wäre sogar ich interessiert. Mein Wissensstand hört beim Centurio, Scharführer oder Wachtmeister auf. Wenn die Bullen (niederländisch bol, das bedeutet „Kopf“ oder „kluger Mensch“) es nicht mehr schaffen sich bei polizeilichen Maßnahmen (Ausweiskontrolle, unmittelbarer Zwang, Lagebewältigung, erster Angriff, finaler Rettungsschuß usw.) gemäß ihrer Dienstvorschrift vorzustellen, könnte der geschulte Landser sie trotzdem höflich ansprechen und das vertrauensvolle Gespräch mit ihnen suchen. Das wären dann revolutionäre Aktionen die den Polizisten ein Mindestmaß an Respekt entgegenbringen. So schön könnte die Welt sein ...

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  4. Könnte. Wenn den alle der niederländischen Sprache mächtig wären. Aber wer ist das schon?

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)