13.02.2013

Django Unchained

Kalt draußen, rutschig auch und, wie alle Jahre wieder am 13. Februar eine Menschenkette rund um die Dresdener Altstadt (wahrscheinlich von näher gelegenen Planeten mit bloßem Auge erkennbar, aber wahrscheinlich auch umsonst, denn der eine Rechtsradikale muss morgen früh raus und kann nicht so spät zur Antibombardierungsdemo und der andere Kamerad ist noch vom Vorjahr erkältet) - das heißt für Genießer: ab ins Lichtspielhaus, freie Platzwahl! Diese Woche gesehen und allerwärmstens zu empfehlen: Django Unchained!



Die Story im Kurzdurchlauf: Dr. King Schultz (genial: Christoph Waltz), ein Zahnarzt aus Düsseldorf(!), verdient seinen Lebensunterhalt als Kopfgeldjäger im Süden der US of A. Weil er ihn braucht um eine Verbrecherbande zu identifizieren, befreit er Django (Jamie Foxx) aus den Fängen von Sklavenhändlern. Django selbst will seine Frau wiederfinden, von welcher er von eben jenen miesen Typen getrennt wurde und so arrangiert sich das etwas ungleiche Paar miteinander. Django hilft dem Doc die Kopfgelder zu kassieren, dieser hilft ihm, seine Frau wieder zu finden, bis sie schlußendlich auf den ultrarassistischen und sadistischen Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) treffen, welcher die gesuchte Frau »besitzt«.

Mehr will ich gar nicht verraten. Man bekommt jedoch genau das geboten, was man erwartet, wenn man sich einen Western des Herrn Tarantino ansieht: perfektes Casting (vor allem, wenn es wirklich wahr ist, dass die Rolle des Django erst mit Will Smith besetzt werden sollte, also bitte!), wenn es kracht, dann auch richtig, absurde Situationen, eine Prise Humor, einen Slang, wie man ihn eher in der Bronx, als im wilden Westen vermutet, natürlich auch einen passenden Soundtrack - kurzum 165 Minuten Unterhaltung auf geschmackssicherstem Niveau!



Und wenn ihr beispielsweise Platz Nummer 19 habt, könnt ihr ja mal ungefragt während des Film die Hände von Nummer 18 und Nummer 20 greifen und ganz dolle festhalten, dann braucht ihr auch kein schlechtes Gewissen zu haben, nicht an der großen Menschenkette teilgenommen zu haben. Stiller Protest funktioniert überall, ist am Ende eine Frage der inneren Überzeugung. Funktioniert übrigens auch, wenn ihr vielleicht auf der 3 sitzt mit 2 und 4... ;o)

Johnny Cash »Ain’t No Grave (Black Opium Remix)« (»Django Unchained« Soundtrack, 2013)

8 Kommentare:

  1. I still have not seen it, but I must soon. Glad you liked it.

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    1. Yep, you should watch this movie, I´d recommend it! ;o)

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  2. Dr. King Schultz ist vermutlich eine Anspielung auf Doc Holliday. Warum der aber aus Düsseldorf kommt erschließt sich mir nicht. Egal.

    Ein schlechtes Gewissen hatte ich maximal den Weltkriegstoten gegenüber. Falls man so etwas haben kann. Wenn man sich überlegt, vor welche politische Karren die jedes Jahr gespannt werden, und was da an Wagenrennen mit ihnen veranstaltet werden, kommt man aus dem kotzen nicht mehr heraus.

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    1. Der Name Schultz kam wohl schon in anderen Tarantino-Filmen vor, aber genaueres weiß ich auch nicht...
      ...wegwischen! ;o)

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  3. Great Django, great Tarantino and great great great film! I could watch it again and again!

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  4. Schultz! :D
    Ich fand den auch klasse! Und undbedingt im O-Ton ansehn!

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    1. O-Ton? Versteht doch niemand, oder gerade deswegen? ;o)
      Schultz!

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)