01.06.2013

Silent But Deadly

schweigsam, tödlich, aber gut gelaunt
Da es ja momentan mehr regnet, als nicht regnet, und zu allem Übel auch noch nachts dunkel wird, ist es schön, im Trockenen zu sitzen. So gestern geschehen beim Midnight Movie im UCI-Kino (Kino ist das, wo die Leute während des Films an den spannendsten Stellen mit beiden Händen raschelnd ihre Popcorntüten umgraben oder mit offenem Mund Nachos zermalmen oder auch ihre Smartphones bedienen). Wie auch immer, gestern lief »Silent But Deadly«, ein kanadischer Streifen.

In einem Kaff, wie man es nur auf dem amerikanischen Kontinent (oder vielleicht noch in der vorpommerschen Provinz) findet, lebt der wortkarge Thomas Capper. Seine einzigen Freunde sind, seit seine Mutter starb, zwei Ziegen. Sein Vater, ein Grobian, wie man in nur in solchen Kaffs findet, lebt dort mit ihm und zwei Russinen zusammen, welche er per Katalog bestellte. Allerdings sind diese lesbisch, was den Vater noch angepisster sein lässt und Thomas manchmal zum Spannen verleitet. Soviel zur grotesken Grundszenerie. Natürlich verliert der Knabe eines Tages die Nerven, löscht seine Mitmenschen aus, wobei er auch zum ersten mal spricht, jedoch nur die Namen der Mordwerkzeuge nennt. Silent but deadly eben.


blöderweise gips nur nen englischen Trailer, aber besser, als gar keinen

Auf seiner Flucht nimmt er einen Anhalter mit, der im am Set einer Hollywoodproduktion ein paar Dörfer weiter prompt einen Job verschafft. Dort ist besonders der Regisseur von ihm angetan, denn obwohl er keinen Ton sagt, erfüllt er die Wünsche des cholerischen Filmemachers zu dessen Zufriedenheit. Natürlich müssen auch dort bald ein paar Leute dran glauben. Dazu taucht ein kleinwüchsiger Sheriff samt einfältigem Deputy und einer Dokumentarfilmerin auf und fertig ist die kanadische Schlachteplatte.

Ich musste erstmal überlegen, was ich von diesem Film halten sollte. Er ist nicht innovativ, wirkt aber trotzdem frisch. Es gibt etliche Lacher, wenn man mit etwas derberem Humor kein Problem hat. Die Splatterszenen können sich wirklich sehen lassen und selbst die Schauspieler sind für diese Art von Film ganz okay. Ergo wird man 84 Minuten (P18, uncut - im Netz sieht man überall ein Cover mit 16er-Freigabe, möchte nicht wissen, wie da geschnippelt wurde) gut und kurzweilig unterhalten, eine launige Splatterkomödie für den Freitagabend eben.

Darkthrone »Canadian Metal« (»F. O. A. D.«, 2007)

PS: Schönen Kindertag zusammen! ;o)

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)