03.11.2009

Herbstausflug in den Dresdener Osten

Zugeben, der Herbst zeigt sich bis jetzt von seiner unschönen Seite und wird wahrscheinlich unbemerkt in einen schneefreien, dafür regnerischen Winter übergehen. Doch, wie verschiedene Gelehrte, von Jörg Kachelmann bis hin zum alten Kasachen, schon ewig predigen, ist es genau bei diesem Dreckswetter wichtiger denn je, sich an die frische Luft zu begeben um wenigstens ein Minimum an Licht aufzusaugen, mit dem der Körper dann ein Abwehrstoff- und Hormonsüppchen kochen kann.

Deswegen, darum, deshalb... mal was ganz neues an dieser Stelle, ein Wandertipp

Hochlandwanderung ohne Auto

- Startpunkt Haltestelle Pappritz (Fernsehturm), da fährt u. a. die Linie 61, dann in Richtung Pappritzer Hof bewegen

- durch Pappritz zum Helfenberger Grund (gelber Strich)

- Helfenberger Grund durchqueren, danach Straße nach Rockau (gelber Strich)

- in Rockau Aussicht auf Dresden nicht verpassen (rechts vom Weg, 259,5 m, normalerweise irrer Blick über Dresden, bei momentaner Wetterlage gerade mal bis zum Fernsehturm)

- weiter zu Keppmühle (gelber Strich)

- an der Keppmühle links hoch (grüner Strich)

- Malschendorf (dort Möglichkeit zur Einkehr in der Naturschänke)

- weiter nach Krieschendorf (roter Punkt), sollte es nass sein (Feldweg!) kann man auch der asphaltierten Straße Richtung Borsberg folgen

- abwärts zur Meixmühle (dort Möglichkeit zu Einkehr)

- Friedrichsgrund abwärts in Richtung Pillnitz (gelber Punkt)

- in Pillnitz den Schlosspark durchqueren, mit der Fähre nach Kleinzschachwitz übersetzen

- an der Endhaltestelle Kleinzschachwitz wartet dann ein Bus und die Straßenbahn (Linie 2), womit man die nächsten Knotenpunkte bequem erreichen sollte

Laufstrecke ca. 10km

Gesammelte Eindrücke...

Kartentafel in Pappritz (zum Glück hat der Teich nicht auch 2xL im Namen)

Da kann Netto überkleben, was es will, die Ladeluke erinnert an die liebgewonnen kleinen Preise, die kleinen Racker ;-)
Muss man dafür erst nach Malschendorf laufen?

Dazu gibt es noch eine schöne Sage, zu finden in der Speisekarte der Meixmühle, verfasst von Eduard Dietrich. Ich hoffe, nach Angabe der Quellen darf ich diese hier reproduzieren. Sie ist am Ende übrigens aus heutiger Sicht politisch nicht ganz so korrekt. Das geht wohl zu Lasten der Ur-Verfassers, nicht das morgen früh Michel Friedman bei mir klingelt, dem Channel666 werden ja ab und zu mal solche Dinger vorgeworfen... ;o)

Die Sage von der Meixmühle

(von Eduard Dietrich)

Noch geht die Mär im Volkesmunde:
Einst hauste in dem Friedrichsgrunde
In einer Höhle nah am Bache
»Der Meix«, ein alter, böser Drache.
Der hatte ein furchtbares Maul,
War sehr gefräßig, dumm und faul.
Er faulenzte manch liebes Jahr,
Den Bauern er ein Schrecken war.
Die mussten liefern Fleisch und Wein,
Auch jedes Jahr ein Mägdelein.
Und wenn das ihm nicht mehr gefiel,
Fraß er es auf mit Strunk und Stiel.
Na, so was ist gewiß kein Spaß,
Denn wenn er wieder eine fraß.
War´s für die Mädchen ganz entsetzlich,
Denn losen mußten sie dann plötzlich.
Und wer da zog das Unglückslos,
Warf man dem Drachen in den Schoß.

Ein Jahr war um, es musste sein,
Da traf´s des Müllers Töchterlein.
Es half kein Bitten, keine List:
Nur einen Tag gab man ihr Frist.
Nun daß sie oben in der Kammer,
Ganz aufgelöst vor Gram und Jammer.
Des Müllers Knappe hatte Muth,
schon längst war er dem Mädchen gut.

Er sann und sann, ob er am Ende,
Nicht gar den Drachen töden könnte.
Mit einem Spieß am langen Stiele,
Schlich er sich heimlich aus der Mühle.
Ging nach der Höhle dort am Bache,
Wo gerade schlief der alte Drache.
Und mit dem großen, langen Spieß,
Er sofort nach dem Drachen stieß.

Er scheute nicht den gift´gen Hauch,
Und stach dem Viech ein Loch im Bauch.
Da war vorbei die große Noth,
Der böse Meix lag mausetodt.
Nun jubelten die Bauersleute,
Und zogen gleich vor lauter Freude,
Des Drachen Fell am langen Spieße,
Nach Dresden auf die Vogelwiese.
Dort kaufte es ein alter Jude,
Für seine Raritätenstube.

Der Knappe hat nach kurzer Zeit,
Des Müllers Töchterlein gefreit,
»Meixmühle« heißt seit jener Stunde,
Die Mühle in dem Friedrichsgrunde.

So, das sollte an Informationen reichen, den Rest erlebt man am besten vor Ort selbst. Noch ein paar anständige Fotos zum Thema gibt es hier.

7 Kommentare:

  1. Sehr schön geschrieben, mir ist so als wäre ich erst dort gewesen.;):o
    -Minimi

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  2. Mir auch...
    was ist denn ein ;):o
    ?
    kabe o.

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  3. Mir auch...

    Nun brauch ich nicht mehr vor die Türe (ich habe eine sehr lebhafte Phantasie, die produziert auch Antikörper)

    Ein ;):o ist ein staunender Minimi mit keckem Försterhut auf der Rübe. Oder vielleicht auch nicht...

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  4. Das könnte sein... oder so eine Schale, wie sie die Ladies in Afrika zum Bier holen u. ä. benutzen, hehe

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  5. So viel gute Ideen.
    Ich bin begeistert, aber was ist ein
    {o<=: ???
    Minimi

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  6. Das ist einfach: Minimi unterm Regenschirm (sollte man immer dabeihaben), welcher sich im Novembernebel verirrt hat (deshalb die traurig herabhängenden Arme) und sich fragt, wo es denn hier Glühwein gibt.

    Oder ein extraterrestrischer Versuch, mit uns auf schriftlichem Wege Kontakt aufzunehmen (dann steht unser Blog bald im National Georgraphic...).

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  7. Sehen wir hier Joseph Beuys´ "Der Führer im Frühtau"?

    octa

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Vielen Dank für´s Gespräch! ;o)